Voller Einsatz bei Deutschlands M18, dennoch blieb ihnen der Finaleinzug verwehrt. (Foto: Susann Fromm)
Voller Einsatz bei Deutschlands M18, dennoch blieb ihnen der Finaleinzug verwehrt. (Foto: Susann Fromm)

Tolle EM-Bilanz: Zweimal Silber und einmal Bronze für Deutschlands Tchoukball-Junioren

Voller Einsatz bei Deutschlands M18, dennoch blieb ihnen der Finaleinzug verwehrt. (Foto: Susann Fromm)
Voller Einsatz bei Deutschlands M18, dennoch blieb ihnen der Finaleinzug verwehrt. (Foto: Susann Fromm)

Das hatten sich die deutschen Fans sicher anders vorgestellt: Im Finale der Tchoukball-Europameisterschaft in Tschechien verschenkten die Mädchen der M15 mit 33:36 das sicher geglaubte Gold. Dagegen machten die Jungen mit 38:48 ebenfalls einen Silbernen Schlussstrich unter ein hervorragendes Turnier. Deutschlands M18 holte sich mit 59:46 gegen Tschechien Platz drei.

Das Mädchen-Endspiel war nichts für schwache Nerven. Nach zwei klaren Siegen gegen die Österreicherinnen im European Juniors Cup lag Deutschland im ersten Drittel (8:16) zwischenzeitlich mit neun Punkten zurück. Schwächen in der Verteidigung, schwache Abschlüsse im Angriff – die Nervosität machte den Mädchen einen Strich durch die Gold-Rechnung. Viel besser sah es auch im zweiten Drittel (11:10) nicht aus, das zudem mit einer schwachen Schiedsrichter-Leistung einem EM-Finale nicht würdig war.

Im letzten Drittel (14:10) schien die deutsche Auswahl – unterstützt von einer beeindruckenden Deutschen Fandelegation auf den Rängen – zunächst in die Spur zurückgefunden zu haben, und der Rückstand schmolz bis auf drei Punkte. Doch die Fehlerquote blieb hoch, die Abschlüsse zu harmlos. Hinzu kamen individuelle Fehlentscheidungen im Angriff. Die Freude über die Silbermedaille bei der ersten Junioren-Europameisterschaft im Tchoukball fiel den Spielerinnen des Deutschen Tchoukball-Verbandes sichtlich schwer.

Siegerehrung im Theater. (Foto: Joachim Fromm)
Siegerehrung im Theater. (Foto: Joachim Fromm)

Die M15-Jungen wollten in ihrem Endspiel gegen Italien das unerwartete 38:38 aus der in der Vorrunde gegen den Topfavoriten übertreffen. Mit 15:12 ging das erste Drittel zwar knapp an die Azzurri, aber drei Punkte Rückstand sind im Tchoukball nicht viel. In Durchgang zwei baute Italien seinen Vorsprung jedoch auf bis zu elf Punkte aus. Die deutsche Verteidigung konnte nicht an ihre beeindruckende Leistung aus der Vorrundenpartie anknüpfen. Schließlich ging das zweite Drittel mit 20:14 an Italien.

Im Schlussdrittel (12:13 aus deutscher Sicht) verkürzte Deutschland den Rückstand zwar mehrfach bis auf sieben Punkte, aber der Titel war Italien nicht mehr zu nehmen. Doch das Silber steht Deutschlands Jungs nach einem starken Turnier sehr gut zu Gesicht. Völlig zurecht feierten die Fans die Jungen trotz der 38:48-Niederlage.

Die M18 konnte im Halbfinale gegen die Schweiz ebenfalls nicht an die Ein-Punkt-Niederlage (50:49) aus der Vorrunde anknüpfen. Deutschland musste sich den späteren Vizeeuropameistern mit 41:57 geschlagen geben und traf im Spiel um Platz drei auf Gastgeber Tschechien. Diese Partie gewann die DTBV-Auswahl souverän 59:46.

„Unabhängig von Medaillen und Pokalen haben unsere Nachwuchsspieler unheimlich viel wichtige internationale Erfahrung gesammelt. Diese können sie nun in Ihre Heimatklubs mitnehmen und dort an ihre Teamkameraden weitergeben“, hofft DTBV-Präsident Thomas Langescheid auf eine langfristige Wirkung der 1. Junioren-Europameisterschaft auf den deutschen Tchoukball. Die meisten Mädchen und Jungen treffen sich vom 17. bis 19. September wieder, wenn in Essen die Deutsche Meisterschaft 2016 ausgetragen wird.

Schon am Mittwoch ist das nächste Nationalteam bei der Tchoukball-EM in Jičín gefordert. Bis Samstag steht das Turnier der Männer auf dem Programm. Die DTBV-Auswahl möchte mindestens den vierten Platz von der Heim-EM 2016 wiederholen.

Auch beim Galadinner machten die deutschen Teams eine gute Figur. (Foto: Joachim Fromm)
Auch beim Galadinner machten die deutschen Teams eine gute Figur. (Foto: Joachim Fromm)