Bei der Tchoukball-Europameisterschaft spielen die deutschen Männer morgen um die Bronzemedaille. Das Halbfinale gegen Österreich verloren sie heute in Radevormwald mit 39:51. Deutschlands Frauen zogen als Vorrunden-Vierte ebenfalls in das Halbfinale ein.
Das erste Drittel ging zwar mit 16:13 an Österreich. Doch Spielertrainer Frederik Berbecker und seine Jungs verloren in keiner Phase den Anschluss. Nach 14 Minuten hatten sie den zwischenzeitlichen Rückstand von drei Punkten mit 12:12 wieder ausgeglichen. Nach der Pause setzte sich die Auswahl aus der Alpenrepublik mit vier Punkten in Folge ein gutes Stück ab. Der deutsche Rückstand wuchs bis zum Ende des Drittels auf 12 Punkte an (24:36).
Mit einer starken Verteidigung gelang es Österreich, den Vorsprung im Schlussdrittel auszubauen. Die Auswahl des Deutschen Tchoukball-Verbandes (DTBV) fand kein Mittel gegen die sicheren Gegner. Zwischenzeitlich wuchs der Rückstand auf 18 Punkte an. Erst als die Österreicher gegen Ende ihre Auswechselspieler ins Rennen schickte, kämpfte sich Deutschland wieder heran.
„Der Sieg ist absolut verdient“, gab Trainer Frederik Berbecker unumwunden zu, nachdem das Publikum seine Mannschaft minutenlang mit Standing Ovations gefeiert hatte. Auch den Knackpunkt hatte er schnell ausgemacht: „Als Österreich Anfang des zweiten Drittels davon zog, haben wir die Köpfe hängen lassen.“
Morgen hat die deutsche Auswahl noch immer die Möglichkeit, erstmals eine Medaille bei einer internationalen Meisterschaft zu gewinnen. Im Spiel um Platz drei ist der amtierende Europameister Schweiz der Gegner, die heute im zweiten Halbfinale von Italien mit 48:43 entthront wurde.
Die B-Nationalmannschaft, die der DTBV als Ausrichter zusätzlich außerhalb der Wertung an den Start schicken durfte, verfehlte das selbstgesteckte Ziel, mindestens ein Match zu gewinnen. Weder gegen Frankreich (32:51) noch gegen Spanien (43:47) gelang den international kaum erfahrenen Spielern ein Sieg.
Deutschlands Frauen haben ebenfalls das Halbfinale erreicht. Sie gewannen zum Abschluss des Tages das alles entscheidende Spiel gegen die zuvor punktgleichen Tschechinnen überraschend deutlich mit 53:34. „Uns ist es gelungen, aus dem deutlichen Erfolg gegen Spanien (72:23) etwas in dieses Spiel mitzunehmen“, freute sich Trainer Stefan Anhalt. „Wir haben gut in unser Spiel gefunden und sind die gesamte Zeit über ruhig geblieben.“ Gegner im morgigen Halbfinale (Anwurf 9 Uhr) ist die Schweiz. Das eidgenössische Team hat bisher alle vier Europameistertitel gewonnen und die Vorrunde in Radevormwald auf dem ersten Platz abgeschlossen. Die Favoritenrolle ist also klar verteilt.