Freddy Berbecker kündigt seinen Abschied an

Eine Ära geht zu Ende. Seit der Gründung des deutschen Verbandes war Frederik Berbecker immer maßgeblich an der Entwicklung und Verbreitung von Tchoukball beteiligt und hat den Sport in Deutschland so weit voran gebracht wie wohl kein Anderer.

Im Jahr 2008 hat Freddy selbst sein erstes Turnier bestritten und bei der Europameisterschaft in Tschechien direkt internationale Erfahrung gesammelt. Die deutsche Nationalvertretung bestand zunächst ausschließlich aus Spielern des TuS Oeckinghausen und des benachbarten Ski-Club Halver. An der Seite von Justin Frischmuth und Sören Kaapke übernahm er wenige Jahre später das Vereinstraining in Halver und startete so in die Karriere als Spieler, Mannschaftskapitän und Trainer. Im Zuge der Vorbereitung auf weitere internationale Turniere wurde jedoch klar, dass neue Strukturen für einen Nationalkader erforderlich sind, sodass Spieler aus verschiedenen Teams sich gemeinsam auf den Einsatz in der Nationalmannschaft vorbereiten können. Freddy übernahm dafür die Verantwortung und initiierte den Aufbau von einem Herren- und Damenkader.

Freddy Berbecker beim Abschluss im Spiel mit Österreich im Halbfinale der Europameisterschaft 2014 in Radevormwald. (Foto: Benedikt Hild)

Er selbst trainierte die Herren und nahm später auch die Gründung des M18-Jugendkaders selbst in die Hand. Dieses Engagement zahlte sich schnell aus und führte dazu, dass Deutschland den Anschluss an die europäische Spitze schaffte. Seitdem können die deutschen Nationalteams regelmäßig um die Medaillen-Plätze mitspielen. Mit den Jugendlichen verzeichnete Freddy auch seinen größten sportlichen Erfolg, als das Team 2018 die Silbermedaille bei der EM in Italien gewann. Zwei Jahre zuvor konnte er als Spielertrainer auch die Herrenmannschaft aufs Treppchen führen.

Frederik Berbecker 2014 (Foto: Lara Diederich)

Doch alles geht einmal vorbei – nun hat Freddy seinen Rücktritt als Kadertrainer verkündet. Er begründet dies neben persönlichen Aspekten mit seiner Einschätzung der sportlichen Leistung und bemerkt sehr selbstkritisch, dass es Zeit sei für „frischen Wind“ im Training und in der gesamten Struktur des Kaders. Die kritische Einschätzung der eigenen Leistungen war schon immer eines der Markenzeichen des jungen, aber sehr talentierten Halveraners, der trotz des hohen Verantwortungsbewusstseins für sein Team auch immer für seine Lockerheit und Offenheit neben dem Feld bekannt war.

Wir danken Freddy sehr für die äußerst wertvolle und bisweilen mühsame Arbeit der letzten acht Jahre im Deutschen Tchoukball-Verband und hoffen, ihn an anderer – oder auch derselben – Position eines Tages wieder begrüßen zu dürfen. Nun freuen wir uns auf viele weitere sportliche Erfolge mit ihm als Spieler-aber-nicht-mehr-Trainer.

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