Aus der Traum! Deutschlands Tchoukballer gehen bei der Medaillenvergabe bei der Heim-Europameisterschaft in Radevormwald leer aus. Die Männer unterlagen dem noch gestern entthronten Europameister Schweiz mit 66:46. Zuvor mussten sich bereits die Frauen dem Vereinigten Königreich 37:42 geschlagen geben.
Nur mit dem ersten Punkt der Partie lagen die Männer des Deutschen Tchoukball-Verbandes (DTBV) in Führung. Doch das Team um Spielertrainer Frederik Berbecker blieb lange an den Schweizern dran. Der Rückstand betrug nur bis zu vier Punkte. Doch gegen Ende des ersten Drittels leistete sich die DTBV-Auswahl zu viele Fehler, während die Schweizer wieder sicherer abschlossen. So lag Deutschland schnell sieben Punkte zurück, zum Pausenpfiff waren es beim 13:21 sogar acht Punkte.
Im zweiten Spielabschnitt war das Bild unverändert. Die favorisierten Schweizer waren mit ihrem konstanten Spiel erfolgreich, und Deutschland musste das Drittel mit sieben Punkten verloren geben. Der nun doch schon beträchtliche Rückstand schien die Moral der Spieler gebrochen zu haben. Das Schlussdrittel verloren Deutschlands Männer nur mit fünf Punkten, was am Ende eine 46:66-Niederlage bedeutete.
„Wir waren zu nervös“, analysierte Bundestrainer Frederik Berbecker nach dem Schlusspfiff. „Aber trotz allem überwiegt der Stolz, bei der EM zuhause das Halbfinale erreicht zu haben.“ In dieses Fazit stimmte auch sein Kollege Stefan Anhalt ein, Trainer der deutschen Frauen: „Wir sind auf dem richtigen Weg, um international mithalten zu können. Vor allem mannschaftlich waren wir stark. Jede Spielerin war für das Team da.“
Die mögliche Goldmedaille haben seine Frauen gleich zu Beginn des Spiels gegen das Team aus dem Vereinigten Königreich aus der Hand gegeben. Schnell lag die deutsche Nationalmannschaft beim 1:7 sechs Punkte zurück. Das konnten sie im weiteren Verlauf nicht mehr aufholen.
Stefan Anhalt: „Unser schwacher Start der Partie mit sechs Punkten Rückstand hat am Ende den Ausschlag gegeben. Wir sind auf dem richtigen Weg, international mithalten zu können. Mannschaftlich waren wir stark. Jede Spielerin war für das Team da.“
Im Frauen-Finale setzte sich die Schweiz 38:30 gegen Italien durch. Damit glückte den Eidgenössinnen bereits die vierte Titelverteidigung. Bei jeder der bisherigen Europameisterschaften ging der Pokal an die Schweizer Frauen.
Einen Wechsel auf dem Europäischen Thron gab es bei den Männern. Titelverteidiger Schweiz war in Radevormwald in der Endrunde an Italien gescheitert (43:48). Im Finale standen sich schließlich Österreich und Italien gegenüber. Der Titel ging letztlich mit 52:43 an Österreich.