Mit einem echten Härtetest in der Schweiz haben die deutschen Tchoukball-Nationalmannschaften das Sportjahr 2013 abgeschlossen. Herausragend dabei das Ergebnis der Männer, die den Nationencup der „Geneva Indoors“ mit Platz drei beendeten.
Der Deutsche Tchoukball-Verband (DTBV) hatte bei seiner fünften Teilnahme an Europas größtem Hallenturnier in Genf zwei Männer- und ein Frauen-Team gemeldet. Für den Kader war das Turnier eine wichtige Station bei der Vorbereitung auf die Europameisterschaft 2014 im eigenen Land. Cheftrainer Frederik Berbecker hatte die Teams mit Blick auf das große Ereignis im Sommer zusammengestellt: „Der Frauenkader wird noch etwas verkleinert, und die Herren sind bei dem Turnier ohne Auswechselspieler angetreten. Das wird bei der Europameisterschaft natürlich anders sein.“ Zum Aufgebot gehörten Spielerinnen und Spieler des TuS Oeckinghausen, TSV Zorneding und ASC Weimar.
Beim zweitägigen Nationencup treffen ausschließlich Nationalmannschaften aufeinander. Bei der Auslosung hatten Deutschlands Frauen kein Glück. Sie erwischten eine schwere Gruppe ausschließlich mit Spielen gegen reine Männermannschaften. Erwartungsgemäß hatten die von Dominik Schott (TSV Zorneding) betreute DTBV-Auswahl in allen fünf Spielen unter anderem gegen Großbritannien, Frankreich und Europameister Schweiz keine Chance. Im Platzierungsspiel lieferte sich Deutschland mit den Schweizer Juniorinnen ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, unterlag schließlich aber schließlich denkbar knapp mit 42:43. Trotz dieser Niederlage und Platz 12 war der Trainer nicht unzufrieden. Schott: „Alle Spielerinnen haben eine starke Leistung gezeigt. Wir haben auch auch gesehen, dass wir uns vor allem im Angriff und hie insbesondere bei der Variation der Würfe noch verbessern müssen.“
An einem ganz anderen Bereich sieht Männer-Bundestrainer Frederik Berbecker einen Schwerpunkt im Training der kommenden Monate: „Bei uns sah es im Angriff schon ganz ordentlich aus, aber wir müssen in der Verteidigung sicherer werden.“ Vor allem die Tatsache, „dass wir die Top-Teams unter Druck setzen konnten“, stimmte Berbecker zuversichtlich. „Germany Men A“ schaffte den Einzug ins Halbfinale. Hier unterlag das Team zwar dem späteren Cupgewinner Österreich 82:57, doch im Spiel um Platz 3 gelang gegen die Auswahl „Italien A“ ein 69:63-Erfolg. „Damit sind wir bei diesem Turnier sogar ein wenig weiter gekommen, als wir uns mit dem Halbfinale selbst zum Ziel gesetzt hatten“, war Berbecker stolz auf die Teamleistung. Das deutsche B-Team unterlag im Platzierungsspiel knapp 67:64 gegen Großbritannien und beendete das Turnier auf Rang 8.
Den dritten Turniertag nutzten die Auswahlteams noch für einen Start im Elite-Turnier, zu dem auch ambitionierte Vereinsmannschaften zugelassen werden. Bei den Männern machte sich nun die Erschöpfung der vergangenen Tage bemerkbar. Erschwerend kam noch die Verletzung von Spielertrainer Berbecker hinzu, und Auswechselspieler standen nicht zur Verfügung. Beide Teams konnten so nicht mehr an die Leistung aus dem Nationencup anknüpfen und mussten sich mit den Plätzen 9 und 21 begnügen.
Die Frauen wurden abermals in die schwerste Gruppe gelost. Bundestrainer Dominik Schott konnte dem aber auch etwas Gutes abgewinnen: „Das positive daran ist, dass wir verschiedene Aufstellungen ausprobieren konnten.“ Nach fünf Niederlagen gegen Mannschaften aus der Schweiz und Österreich trat das Team um Platz 20 gegen das eigene Herrenteam „B“, Paris und Genf II an. Im letzten Spiel gegen die Gastgeberinnen zeigten die Deutschen ein ganz anderes Spiel als bisher: Schon nach wenigen Minuten hatten sie die Würfe der Gegnerinnen im Griff und setzen sich weit ab. Schließlich standen ein 15:7-Erfolg und somit der 22. Platz zu Buche.
Ergebnisse und weitere Fotos von den Geneva Indoors