Fünf Wochen vor dem European Winners‘ Cup (EWC) 2019 in Radevormwald stellen wir den ersten männlichen Spieler aus dem Vereinigten Königreich vor: Allrounder Rob Ellis vom Guildford Tchoukball Club aus dem Südosten Englands.
Ellis spielt seit 2002 Tchoukball. Unabhängig von allen Veränderungen um ihn herum zählte der Rechtshänder stets zum Kern seines jeweiligen Vereins. Erst brach der Liphook Tchoukball Club zusammen und FAST entand, dann entwickelte sich FAST zu Guildford Inferno, wo er in den letzten beiden Saisons Teil des Siegerteams der Tchoukball UK Super League war.
Als Nationalspieler hat Rob Ellis reichlich internationale Erfahrung gesammelt. Die beeindruckende Reihe der Auftritte im UK-Trikot reicht von seinem Debut mit den Erwachsenen bei der Europameisterschaft 2003 in Rimini über die Weltmeisterschaft 2011 in Ferrara bis zur Europameisterschaft 2016 in Tschechien. Mit diesem Hintergrund hat der Brite einen guten Blick auf die Entwicklungen des Spiels. Ellis sieht als den größten Unterschied, „dass die Spieler mehr darüber nachdenken wie man punkten kann, anstatt sich auf ihre körperliche Größe und Stärke zu verlassen.“
Vor beinahe 17 Jahren fand Ellis zum Tchoukball, als ein Lehrer ihn nach der Schule zum Training einlud. Mit einem Freund ging er damals hin und hat seitdem nicht mehr zurückgeschaut. „Das Beste am Tchoukball sind die ganzen Freunde, die ich innerhalb des Sports habe“, sagt er heute. Auf die Frage nach seiner liebsten Tchoukball-Erinnerung entscheidet er sich für ein dramatisches Ende bei einem Clubturnier in der Schweiz, zu dem sein Team eingeladen war. Ellis & Co. hatten früh acht Punkte Rückstand. Doch sie arbeiteten sich wieder ins Spiel zurück und gewannen die Partie in den letzten Sekunden sogar noch.
Für die Zukunft hofft Rob Ellis, dass Tchoukball eine Ebene, die mit mehr Anerkennung und Unterstützung durch Sponsoren verbunden ist: „Es wäre klasse, wenn die Spieler nicht immer alles selbst finanzieren müssten“. Nachkommenden Spielern, die sich von dieser Situation nicht abhalten lassen, gibt der Erfahrene mit auf den Weg: „Üben. Je mehr du reinlegst, desto mehr bekommst du raus.“ Und er rät es mit Parkour zu versuchen, um an der Sprungtechnik zu arbeiten.
Diese Sportart ohne Wettbewerbscharakter hat Ellis vor einigen Jahren gelehrt, wie er sein Repertoire als Werfer erweitern kann. Er übernahm bestimmte Rotationen und andere Techniken. Diese Fertigkeiten ermöglichten es ihm, ohne Probleme auf so ziemlich allen Positionen spielen zu können. Neben Parkour hat der Multisportler eine Schwäche für das Fitnessstudio, gepaart mit seiner riesigen Kollektion und dem, wie er selbst sagt, „erlesenen Geschmack“ für Filme. Und weil das alles noch nicht reicht, interessiert sich Ellis auch sehr für Snowboarden und für Musik – sowohl beim Spielen als auch beim Hören.
Mit Vorfreude blick Rob Ellis auf den EWC 2019. Sein persönliches Ziel ist es, „Spaß zu haben und das Beste zu geben was ich kann“. Er hoff, dass sich seine Mannschaft im Klassement besser abschneidet als im Vorjahr. Den Winners‘ Cup in Traiskirchen/Österreich hatte Guildford Inferno mit Platz neun abgeschlossen. Auf das Turnier in Radevormwald bereitet sich Ellis wie auf andere große Wettkämpfe vor. Guter Schlaf sei entscheidend, sagt er, aber auch die richtige Playlist, um sich in Stimmung zu bringen. Ein Titel mit dieser Textzeile darf dabei nicht fehlen: „Shot through the heart, and you’re to blame.“
Autoren: Tara Granea und Nick Rowe
Übersetzung: Marie Berbecker
Redaktion: Stuart Blakemore und Joachim Fromm
Das ist der EWC 2019
Vom 29. bis zum 31. März spielen in der Sporthalle im Schulzentrum Radevormwald die nationalen Meister und Vizemeisters Europas um den Pokal. Der EWC ist also mit der Champions-League im Fußball vergleichbar. Aus Deutschland haben sich der TuS Oeckinghausen und der ASC Weimar qualifiziert. Sie treffen auf zehn weitere Teams aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, Schweiz und Tschechien. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.
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