Die Bury Kings treten schon mit Selbstbewusstsein im Namen beim European Winners‘ Cup (EWC) 2019 in Radevormwald an. Als Zweitplatzierte der Meisterschaft im Vereinigten Königreich haben sie sich erneut für den EWC qualifiziert. Unumstrittene Königin der Königlichen ist Sara Parker.
Vor gut zehn Jahren war es ihre Freundin Lauren Attride, die in Sara Parker das Tchoukball-Fieber entfacht hat. Die beiden hatten sich beim Netball an der Universität kennengelernt. Seit 2009 spielt Parker inzwischen für die Mannschaft aus Bury St. Edmunds.
Mit ihrer Beweglichkeit und ihren taktischen Wissen aus anderen Sportarten kam Sara Parker zum Tchoukball wie der Fisch zum Wasser. Die britische Rechtshänderin ist eine geschätzte Verteidigerin für Bury und entwickelte sich in diesem, wie sie selbst sagt, „schnellen, intensiven und gnadenlosen Spiel“ stetig weiter. In den vergangenen vier Jahren vertrat sie das Vereinigte Königreich auch als Nationalspielerin. Ihre Hauptmotivation ist schlicht „Alles zu fangen“. Über die Jahre hätten sich die Fähigkeiten der Angreifer enorm verbessert. Das mache ihren Job als Verteidigerin noch schwieriger. „Die Spieler sind viel selbstbewusster geworden und in der Lage, im Abschluss extreme Winkel zu erreichen.“
Für die Zukunft wünscht sich Sara Parker, die unmittelbar vor dem EWC ihren 30. Geburtstag feiert, dass anhaltend mehr weibliche Spielerinnen sowohl im Nachwuchs- als auch im Erwachsenenbereich zum Tchoukball finden. Gefragt nach ihrem besten Tchoukball-Moment nennt Parker sofort den dritten Platz mit den britischen Frauen bei den Weltmeisterschaften 2015 in Taiwan. Darüber hinaus ist für sie das Beste am Tchoukball, dass es ein Sport mit Spaßfaktor sei, bei dem man „viele Kalorien verbrennen kann, ohne es überhaupt zu merken.“ Das gefalle den meisten Leuten – besonders nach Weihnachten.
Sarah Parker ist kein „one trick pony“, wie es die Briten so nett umschreiben. Sie hat mehr drauf als das auf ein Kunststück trainierte Tier. Sarah ist eine begeisterte Netball-Spielerin und in dieser Sportart gleich für drei Mannschaften aktiv. Außerdem ist sie für ihren Gesang bekannt, ist bei der Auszeichnungsgala des nationalen Verbandes Tchoukball UK aufgetreten und hat sogar einst am Casting für die TV-Show X Factor teilgenommen. Abseits des Spielfelds verbringt sie gerne Zeit mit ihrer Familie, zu der auch Ihr frischgebackener Ehemann Ian gehört, seines Zeichens Cheftrainer der britischen Männer-Auswahl.
In den Winners‘ Cup in Radevormwald geht Sara Parker vor allem mit dem Ziel, das Turnier einfach zu genießen und Spaß zu haben. Das wird sie sicher mit ihrem Teamkollegen, Ehemann und Tchoukbae Ian tun. Außerdem freut sie sich darauf, ihren „liebsten Rotschopf“ und britischen Landsmann Stuart Blakemore wiederzusehen, der inzwischen in Deutschland lebt und für Gastgeber TuS Oeckinghausen spielt.
Am Ende des Tages rät sie allen neuen Interessenten, das Spiel einfach auszuprobieren. So merkwürdig der Name auch klingen mag: „Man weiß nie, vielleicht merkst du einfach, dass du Tchoukball liebst.“
Autoren: Tara Granea und Nick Rowe
Redaktion: Stuart Blakemore und Joachim Fromm
Das ist der EWC 2019
Vom 29. bis zum 31. März spielen in der Sporthalle im Schulzentrum Radevormwald die nationalen Meister und Vizemeisters Europas um den Pokal. Der EWC ist also mit der Champions-League im Fußball vergleichbar. Aus Deutschland haben sich der TuS Oeckinghausen und der ASC Weimar qualifiziert. Sie treffen auf zehn weitere Teams aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, Schweiz und Tschechien. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.