Die Junioren des ASC Weimar haben vorgelegt, nun wollen die Senioren des TuS Oeckinghausen nachziehen. Von heute (Freitag) an sind die Männer und Frauen des Deutschen Meisters beim bedeutendsten europäischen Hallenturnier, den Geneva Indoors am Start. Doch die Messlatte liegt hoch: Die Thüringer Nachwuchs-Tchoukballer gewannen am vergangenen Wochenende das Turnier der Altersklasse M15.
Nicht eine Niederlage leisteten sich die zwölf Mädchen und Jungen in Genf. Trainer Stefan Anhalt war nach der Rückkehr noch sichtlich beeindruckt von der starken Leistung seines Teams: „Wir haben unsere Möglichkeiten voll ausgeschöpft. In der Abwehr haben wir sicher gefangen, und die Pässe wurden sicher gespielt.“ Das setzten die jungen Thüringer nach der makellosen Vorrunde auch in den Spielen der Endrunde um.
In der Runde der drei Gruppenersten gelang gegen die französische Mannschaft Marignier Phoenix ein 28:12-Sieg. „Im Finale hat meine Mannschaft einfach mit Spaß gespielt“, beschreibt Anhalt die entspannte Einstellung, nachdem seine Mädchen und Jungen schon mehr erreicht hatten, also zu erwarten war. Mit 29:22 gegen das Team aus dem schweizerischen Val-de-Ruz sicherten sich die Weimarer die Siegertrophäe. Damit war ihnen bei der nunmehr 18. Auflage des Geneva Indoors der erste Erfolg eines deutschen Teams überhaupt.
Daran werden die Erwachsenen aus Deutschland an diesem Wochenende wohl nicht anknüpfen können. Zu hochkarätig ist die Konkurrenz im Elite-Turnier und im zweitägigen Nations Cup. Für letzteren haben die Männer-Nationalmannschaft des Deutschen Tchoukballverbandes (DTBV) als Team „Germany A“ und ein Mixed-Team „Germany B“ mit Spielern vom TuS Oeckinghausen und vom aus Zorneding gemeldet. Mitbewerber um den Turniersieg sind unter anderem der aktuelle Europameister Österreich und eine Mannschaft aus dem Land des Weltmeisters Taiwan.
„Mit dem Herrenteam möchten wir ins Halbfinale einziehen“, gibt DTBV-Bundestrainer Frederick Berbecker das Ziel vor. Doch er weiß auch: „Dazu müssten wir in der Gruppenphase alle Teams schlagen. Ein harter Brocken wird dabei vor allem die Schweiz.“ Dominik Schott coacht als Spielertrainer die Mixed-Mannschaft, die noch nie in dieser Formation gespielt hat. „Darum geht es hauptsächlich darum, ein gutes Spiel zu zeigen und Spaß zu haben“, so Schott.
Der Spaß steht auch am Sonntag im Vordergrund, wenn eine aus den beiden Deutschen Vertretungen zusammengewürfeltes Team im Elite-Turnier antritt. Mit den Sielen vom Nationencup in den Knochen geht es im Feld der 28 Mannschaften nicht vordergründig um die Platzierung.
Das Geneva Indoors ist eines der bedeutendsten Tchoukball-Turniere weltweit. Im schweizerischen Genf nehmen in diesem Jahr an insgesamt sechs Tagen verteilt über drei Wochen über 1000 Aktive aus ganz Europa und Südostasien an den Turnieren in acht unterschiedlichen Wettkampfklassen teil.