RuckTchouk Traiskirchen vertritt Österreich beim European Winners‘ Cup (EWC) 2019 in Radevormwald. Einer der profiliertesten Spieler des Teams ist Linkshänder Andreas Türk.
„Bleib bescheiden, trainiere hart und habe Spaß!“ – Weise Worte aus jungem Mund. Andreas Türk ist mit 22 Jahren einer der jüngsten Spieler, dennoch aber mit mehr als 60 Länderspielen für Österreich ein sehr erfahrener Tchoukballer. Der Linkshänder aus Traiskirchen begann im Alter von acht Jahren mit dem Tchoukball. Mit dem M18-Team nahm er an den Junioren-Weltmeisterschaften in seiner Heimatstadt (2011) und Taiwan (2013) teil. Seit 2008 spielte er mit dem A-Nationalteam bei fünf Europameisterschaften sowie bei der WM in Italien (2011). Der Gewinn seines ersten EWC-Titels 2013 ist für Türk zugleich sein schönster Tchoukball-Moment.
Mit Fug und Recht kann Türk sportverrückt genannt werden. Wenn er nicht auf dem Tchoukball-Feld anzutreffen ist, findet man ihn beim Laufen, Langlauf oder Mountainbiken – um nur einige seiner Sportarten zu nennen. Sein Sportinteresse führte ihn auch zufällig zum Tchoukball. Eines Tages sah er jemanden auf einem öffentlichen Fußballplatz Tchoukball spielen. Das war Norbert Cieperle, der Gründer von RuckTchouk Traiskirchen. Und die Erfolgsgeschichte begann!
Dass man sich mit Gewalt und gefährlichen Tacklings keinen Vorteil verschaffen darf, ist für Andi Türk eine der besten Eigenschaften von Tchoukball. Es gehe nur um die Fähigkeiten einer Person gegen die einer anderen. Tchoukball lehre den Spielern nicht nur, fair und mit einer sportlichen Einstellung zu spielen, sondern auch grundlegende Umgangsformen, die nicht der Ethik des Tchoukballs entspringen.
Diese in der gesamten Tchoukball-Welt entwickelten und praktizierten Umgangsformen, sagt Türk selbst, hätten ihn zu Manuel Steineck geführt, den er als seinen wichtigsten Tchoukbae bezeichnet. Er hat auch internationale Freundschaften geschlossen. Ausdrücklich erwähnt Türk die italienische Gleichgesinnte, Chiara Rizzi.
In Sachen Weiterentwicklung hat Tchoukball nach Türks Ansicht noch einen langen Weg vor sich, bevor weltweit neue Spielmöglichkeiten entstehen. Die Chance Tchoukball so wie Fußball im Fernsehen sehen zu können würde junge Sportler sicher ermutigen, mit dem Sport zu beginnen.
Seit seinem Anfang 2004 hat Andreas Türk einen großen Unterschied in der Größe und der Qualität des Spiels festgestellt, insbesondere ab etwa 2012. Grund hierfür sei nach der Weltmeisterschaft 2001 das stärker am taiwanesischen Beispiel orientierte Training. Dies habe eine nachhaltige Wirkung. Viele Mannschaften hätten die Asiaten genau beobachtet, um von deren Technik zu lernen. Seither habe er insbesondere in der Schweiz und Italien eine Zunahme von Spielern beobachtet.
Das Ziel seines Teams RuckTchouk Traiskirchen für den diesjährigen Winners‘ Cup beschreibt Türk mit einem Dreiklang: „Alles geben, was wir können, so gut wie möglich spielen und jeden Moment genießen.“
Autoren: Tara Granea und Nick Rowe
Redaktion: Stuart Blakemore und Joachim Fromm
Das ist der EWC 2019
Vom 29. bis zum 31. März spielen in der Sporthalle im Schulzentrum Radevormwald die nationalen Meister und Vizemeisters Europas um den Pokal. Der EWC ist also mit der Champions-League im Fußball vergleichbar. Aus Deutschland haben sich der TuS Oeckinghausen und der ASC Weimar qualifiziert. Sie treffen auf zehn weitere Teams aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, Schweiz und Tschechien. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.