Guillaume Cuche. Foto: David Sandoz
Foto: David Sandoz

Guillaume Cuche möchte in Rade von den Besten lernen

Spieler im Porträt

Aus dem Mutterland des Tchoukballs reist Guillaume Cuche nach Radevormwald. Der Schweizer tritt am letzten März-Wochenende mit den La Chaux-de-Fonds Beehives beim European Winners‘ Cup (EWC) an.

Auf der Suche nach einer alternativen Sportart zu Fußball und Eishockey kam der 23-jährige Cuche 2003 zum Tchoukball. Seither spielt er für den für La Chaux-de-Fonds. Das hohe Niveau des Spiels und die unglaublichen Chancen lockten ihn damals an. 15 Jahre später ist der linkshändige Linkswerfer insgesamt 41 Mal für die Schweizer Nationalmannschaft in den Junioren- und Senioren-Kadern aufgetreten, von Kaoshiung in Taiwan bis Castellanza in Italien.

Cuche ist seinem Verein treu verbunden. In der vergangenen Saison schaffte sein Team das Doppel. Die Beehives  und gewann den European Silver Cup (ESC) und erstmals die Schweizer Meisterschaft. In der laufenden Spielzeit hat die Mannschaft sogar kaum Vorstellbares geschafft: Die Beehives gewannen auswärts das Spiel mit den Meyrin Panthers mit 90:71. Damit beendeten sie deren achtjährige Titelserie – ein echtes Highlight für Cuche.

Überflieger: Als Linkshänder greift Guillaume Cuche für die La Chaux-de-Fonds Beehives von links an. (Foto: David Sandoz)
Überflieger: Als Linkshänder greift Guillaume Cuche für die La Chaux-de-Fonds Beehives von links an. (Foto: David Sandoz)

Sein Teamkollege und „Tchoukbae“ Gaël Sieber liefert Guillaume Cuche den perfekten Wettbewerb. Auch er ist ein Linkshänder und linker Angreifer, hat aber einen Alters- und Erfahrungsvorteil und bisher noch einen Vorsprung auf Cuche. Die freundschaftliche Rivalität untereinander treibt beide Spieler dazu ihr Bestes zu geben und sich gegenseitig an ihre Grenzen zu bringen. Neben dem Spielfeld sind sie dennoch Freunde geblieben. Dies ist auch einer von Cuches Lieblingsaspekten seines Sports: Der intensive, kämpferische und engagierte Geist, den jeder Spieler hat. Zugleich aber das faire Spiel und die freundliche Atmosphäre, die auf und abseits des Spielfeldes herrscht.

Guillaume Cuche ist niemand, der vor einer aufgeheizten Atmosphäre zurückschreckt. Als Pflegeschüler ist er oft einem technischen Dilemma, emotionalen menschlichen Beziehungen und Alltagsstress ausgesetzt. All dies kann er auch mit Tchoukball verbinden und härter an seiner Leistung auf dem Platz arbeiten. Die Spannung der Spiele feuert den 23-jährigen an und ermutigt ihn, alles zu geben ohne zu übertreiben. Am Ende eines Spiels, unabhängig vom Punktestand, zu wissen, dass man nicht besser hätte spielen oder mehr hätte geben können, ist eines der besten Gefühle für Cuche. Die Solidarität innerhalb der Mannschaft ist seine größte Motivation.

Emotion pur: Guillaume Cuche gewann mit den Beehives den ersten nationalen Meistertitel. (Foto: David Sandoz)
Emotion pur: Guillaume Cuche gewann mit den Beehives den ersten nationalen Meistertitel. (Foto: David Sandoz)

Ohne Zweifel wachse Tchoukball weltweit weiter, ist Guillaume Cuche überzeugt. Sowohl in der Größe als auch der Beliebtheit, aber auch in der technischen Schwierigkeit. Die Kraft und die Winkel, die Werfer beherrschen, habe sich in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt. Das habe die Flügel gezwungen, ihre Abwehr zu verbessern. Die Verteidiger müssten mobiler und agiler sein, auf jede Finte des angreifenden Teams vorbereitet sein.

Das soziale Netzwerk des Sports und die Medienpräsenz sind für Cuche die wichtigsten Mittel für das Wachstum. Das Filmen und Ausstrahlen der Spiele auf einer gemeinsamen Plattform wäre aus seiner Sicht eine hervorragende Unterstützung, die mehr Vereine und Spieler für Tchoukball motivieren würde.

Beim EWC 2019 möchte Cuche sich vor allem amüsieren. Das ist auch sein Rat, den er Jedem geben würde – ob es sich um aktuelle Spieler bei einem EWC oder um neue, aufstrebende Spieler handelt. Außerdem hofft er, dass er beim Turnier die Qualität einiger der besten Spieler Europas sehen und von ihnen lernen kann, um sich selbst weiter zu verbessern.

Autoren: Tara Granea und Nick Rowe
Übersetzung: Marie Berbecker
Redaktion: Stuart Blakemore und Joachim Fromm

Das ist der EWC 2019

Vom 29. bis zum 31. März spielen in der Sporthalle im Schulzentrum Radevormwald die nationalen Meister und Vizemeisters Europas um den Pokal. Der EWC ist also mit der Champions-League im Fußball vergleichbar. Aus Deutschland haben sich der TuS Oeckinghausen und der ASC Weimar qualifiziert. Sie treffen auf zehn weitere Teams aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, Schweiz und Tschechien. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.

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Sporthalle Hermannstraße

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